Haftung (gesamtschuldnerisch)

Haftung bedeutet im rechtlichen Sinne „Dafür-geradestehen-müssen“, dass man einen Schaden (Personen-, Sach- oder Vermögensschaden) bei jemandem anderen verursacht hat. Die Haftung kann sich dabei aus einem Vertrag (vertragliche Haftung) oder aus dem Gesetz (gesetzliche Haftung) ergeben.

Gesamtschuldnerische Haftung bedeutet, dass mehrere natürliche oder juristische Personen für denselben Schaden gemeinsam verantwortlich sind. Die gesamtschuldnerische Haftung wird auch als solidarische Haftung bezeichnet.

Üblich ist die gesamtschuldnerische Haftung zum Beispiel bei Gesellschaftern einer GesbR oder den Geschäftsführern (Organen) einer Kapitalgesellschaft. Die gesamtschuldnerische Haftung von Organen hat mehrere Auswirkungen:

• Gesamtverantwortungsprinzip (nach dem Motto "alle für einen"), d.h. das Gesamtverantwortungsprinzip greift auch für die Aufsichtsfunktionen (Kontrollversagen).
• Keine Bedeutung von Ressortverantwortlichkeiten.
• Der Gläubiger kann die Leistung komplett oder teilweise von jedem Schuldner einfordern.

Beispiel für gesamtschuldnerische Haftung: Die Personen A, B und C schließen sich zu einer GesbR im IT-Bereich zusammen. A und B sind finanziell nicht gut gestellt und haben keine Rücklagen. Person C erbt 100.000 Euro. Person A verursacht durch einen Programmierfehler einen Schaden in Höhe von 25.000 Euro. Der Geschädigte fordert Schadenersatz von der GesbR, die gesamtschuldnerisch dafür haftet. Da A und B keine Rücklagen haben, fordert der der Geschädigte die Schadenersatzsumme von 25.000 Euro von C, der alleine dafür aufkommen muss.

(verwandte Begriffe: vertragliche Haftung, gesetzliche Haftung)