Die perfekte Navigation auf der Website: Mit diesen Tipps zur optimalen User Experience

Eine gute Webseitennavigation ist wie gute Filmmusik. Wenn sie ihr Ziel erreicht, denkt man nicht an das einzelne Element, stattdessen wird das Gesamterlebnis als rundum angenehm wahrgenommen. Damit auch Ihre Navigation ganz großes Kino wird, verraten wir heute, warum sich eine gute Menüführung an den Erwartungen Ihrer User orientiert, welcher der denkbar schlechteste Ort für Kreativität ist und welche Best Practices sich in verschiedenen Navigationselementen etabliert haben.

Website Navigation: Wer sucht verschwindet

Das Worst-Case Szenario: Ihr Kunde muss aktiv nach Informationen suchen oder verläuft sich auf der Website. Das Problem: Einen Weg findet der potenzielle Kunde immer, nämlich den von der Seite runter. Deswegen muss jeder Klick auf Ihrer Seite vollkommen intuitiv sein. Solange der User nicht nachdenken muss, klickt er auch mehrmals. Eine Customer Journey beim Onlinehändler sieht nicht selten so aus: Startseite > Bekleidung > Damen > Schuhe > Halbschuhe > Schwarz. Erst auf der letzten Seite verweilt die Kundin länger. Welche Klicks sie bis dahin gemacht hat, weiß sie in den meisten Fällen schon kurze Zeit später nicht mehr.

Weniger Navigation für mehr Conversions

Wer seine Website liebt und viel Herzblut in ihren Aufbau gesteckt hat, möchte seinen Usern am liebsten jede einzelne Seite zeigen. Das ist allerdings nicht die Aufgabe Ihrer Navigation, sondern die Ihrer Sitemap. Konzentrieren Sie sich bei der Navigation auf das Wesentliche, sodass der User Ihr Angebot auf einen Blick erfassen kann. Die Faustregel: Es sollten nicht mehr als sieben Elemente pro Ebene angezeigt werden. Der erste Link im Menü führt immer zurück zur Startseite, darunter platzieren Sie die wichtigsten Kategorien der Seite. Amazon und Otto machen es mit ihren gigantischen Dropdowns übrigens bewusst anders, um zu zeigen wie umfassend Ihr Portfolio ist. Erfahrungsgemäß nutzen User bei einem so großen Sortiment  fast ausschließlich die Suche, deswegen können sich die Versandriesen eine so unübersichtliche Navigation überhaupt erlauben.

Übrigens: Die schwächste Position im Menü ist nicht am Ende, sondern in der Mitte. Platzieren Sie conversionstarke Kategorien deswegen immer am Rand.

Erlerntes Userverhalten bei der Navigation

Die Erfahrung zeigt, dass sich intuitive Elemente dadurch auszeichnen, dass sie sich erlerntes Verhalten der User zunutze machen. Ein Login-Feld suchen wir automatisch rechts oben. Zurück zur Startseite geht es links oben. Ein Formular senden wir rechts unten ab. Erfüllen Sie die Erwartungen Ihrer Kunden, damit diese sich widerstandslos auf Ihrer Seite bewegen können. Hier ein paar konkrete Beispiele für solche Erwartungen:

Der richtige Platz für das Navigationsmenü

An welcher Stelle Ihre Navigation am besten aufgehoben ist, hängt davon ab, was für eine Art Seite Sie betreiben. Bei großen Onlineshops und Nachrichtenportalen hängt sie meist oben, bei Seiten mit überschaubaren Angeboten oder Dienstleistungen eher links, während die Navigation auf der rechten Seite fast nur noch auf Blogs zu finden ist. Unten auf der Seite hat die Navigation übrigens nichts zu suchen. Hier suchen die User Informationen über Ihre Standorte, die Unternehmensphilosophie oder Stellenanzeigen. Das ist außerdem der richtige Ort für die Pflichtangaben, die jeder Websitebetreiber angeben muss, wie die Adresse, das Impressum und die Datenschutzerklärung. Mischen Sie diese Informationen nicht ins Navigationselement. Dort lenken sie User, die konvertieren wollen, vom Abschluss ab und werden gleichzeitig von Usern, die die Pflichtangaben suchen, nicht gefunden.

 

Die Navigation sieht immer gleich aus

Beim Webdesign ist häufig Kreativität gefragt, nur nicht bei der Navigation. Eine gute Navigation ist wie eine Landkarte für den User. Sie verrät ihm, wo er sich gerade befindet und gibt ihm die Sicherheit, jederzeit dahin zurückzukommen, wo er herkam. Und zwar ohne die Zurück-Funktion des Browsers nutzen zu müssen. Stellen Sie sicher, dass das Element auf jeder Seite an derselben Stelle zu finden ist und dasselbe Design hat. Eine Änderung zugunsten eines bahnbrechenden Layouts einer einzelnen Seite entschädigt Sie nicht für abgesprungene User.

Die Navigation spricht Klartext

Eine Navigation, die allein aus Icons besteht, sieht bestimmt schön aus, nötigt dem User allerdings einiges an assoziativen Fähigkeiten ab. Verwenden Sie diese besser, um den verwendeten Text zu illustrieren. Also zum Beispiel ein Haus-Icon neben dem Wort „Startseite“. Verwenden Sie zudem die Sprache Ihrer Zielgruppe. Wenn diese vorrangig aus Silver Survern (User ab 50 Jahre) besteht, schreiben Sie nicht „Home“, „About us“ oder „Portfolio“, sondern bleiben Sie beim Deutschen „Startseite“, „Über uns“ oder „Produktübersicht“. Wählen Sie immer die Formulierung, die am deutlichsten ist, beispielsweise „Kontakt“ statt „wie Sie uns erreichen“.  

Die Navigation ist mobil optimiert

Flexibel ein- und ausblendbar, gut lesbar und ohne scrollen sollte Ihre Navigation auf mobilen Geräten dargestellt werden. Umfangreiche Menüs lassen sich dann am besten durch Aus- und Einklappen darstellen. Dabei sollte stets erkennbar sein, ob man sich gerade im ein- oder ausgeklappten Bereich befindet. Das verbessert nicht nur das Erlebnis Ihrer User, sondern im besten Fall sogar Ihre Google Platzierung. Der Suchmaschinenriese bevorzugt bereits seit einiger Zeit Seiten mit guter Mobile-Optimierung.

Video: Expertentipps für gutes Webdesign

Nach welcher Logik Ihre Seitennavigation aufgebaut sein sollte, wissen Sie jetzt bereits. Sollten Sie jetzt noch gestalterische Tipps brauchen, sehen Sie sich doch unser Interview mit Marketingexperte Daniel Sternberger an:

 
 

 

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