Berufshaftpflicht oder Rechtsschutzversicherung?

„Brauch ich das?“, „Hab ich das nicht schon?“ – diese Fragen kommen im Zusammenhang mit Versicherungen häufig auf. Selbstverständlich will man nur versichern, was man wirklich braucht – dabei aber auch gleichzeitig kein Risiko übersehen. Es kursieren immer wieder Mythen darüber, mit welcher Versicherungslösung Sie die relevantesten Risiken abdecken können. Doch wenn Sie diesen blind vertrauen, riskieren Sie eklatante Versicherungslücken, die im Falle eines Schadens Ihr Business gefährden! Ein verbreiteter Irrtum ist die These der Rechtsschutzversicherung, die eine Berufshaftpflicht angeblich überflüssig macht. Warum das ein gefährlicher Irrtum ist, erklären wir in diesem Artikel.

Rechtsschutzversicherung: Wichtige Fälle sind ausgeschlossen

Eine Kundin oder ein Kunde, die/der nicht zahlen will, ein Bild, dass Sie ohne die nötige Erlaubnis auf Ihrer Website verwenden, ein Verstoß gegen die DSGVO – es gibt im Freelancer:innen-Leben viele Gründe für Rechtsstreitigkeiten, die bei der Anwältin oder beim Anwalt und im schlimmsten Fall vor Gericht landen. Und so ein Rechtstreit ist teuer: Neben den Kosten für den Rechtsbeistand, Sachverständige und das Gericht fällt am Ende womöglich noch eine teure Schadenersatzforderung an, wenn Sie den Prozess verlieren.

Viele denken, dass sie in solch einem Fall durch ihre Rechtsschutzversicherung abgesichert sind. Diese ist doch schließlich dafür da, die Kosten für einen Rechtstreit zu übernehmen, oder? Das ist leider ein gefährlicher Irrtum, der richtig teuer werden kann! Denn eine herkömmliche (Firmen-) Rechtsschutzversicherung schließt in aller Regel genau die Haftung für Schadenfälle aus, die Freelancer:innen, Selbständigen und Unternehmen am häufigsten passieren, nämlich:

Das bedeutet im Klartext: Wenn es zu Streitigkeiten rund um das Vertragsverhältnis mit Ihren Kundinnen, Kunden oder Auftraggeber:innen kommt oder Sie eine Rechtsverletzung begehen und dafür abgemahnt werden, springt Ihre (Firmen-) Rechtsschutzversicherung nicht ein. Dies hat zur Folge, dass Sie Gerichts- und Anwaltskosten, sowie eine eventuelle Schadenersatzforderung aus eigener Tasche bezahlen müssen.

Tipp:

Vor allem Abmahnungen machen Selbständigen das Leben schwer. Im Artikel Die 5 häufigsten Rechtsverletzungen und wie Sie diese vermeiden schaffen wir ein wenig Abhilfe.

Berufshaftpflicht und Rechtsschutz – die perfekte Kombination

Doch wie kann eine Berufshaftpflicht bei diesem Dilemma helfen? Hier kommt ein wichtiger Bestandteil der Berufshaftpflichtversicherung ins Spiel: der passive Rechtsschutz. Denn im Rahmen des passiven Rechtsschutzes bezahlt der Berufshaftpflichtversicherer im Schadenfall nicht nur den Schadenersatz, sondern auch die notwendigen gerichtlichen und außergerichtlichen Kosten, um unberechtigte Ansprüche abzuwehren. Dazu gehören beispielsweise Anwalts-, Gerichts-, Sachverständigen- und Gutachterkosten. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen (Firmen-) Rechtsschutzversicherung kommt die Berufshaftpflicht zum Beispiel auch bei Rechtsverletzungen, Schadenersatzforderungen und deren Abwehr, sowie auch bei einer Schlechtleistung im Projekt für die entstandenen Schäden auf.

In der Praxis könnte das folgendermaßen aussehen: Ein:e IT-Dienstleister:in löscht bei seiner/seinem Auftraggeber:in versehentlich wichtige Kundendaten. Da ihr/ihm der Fehler sofort auffällt, beauftragt sie/er eine Datenrettungsfirma und hofft, dass diese die Daten wiederherstellen kann. Leider verschlimmert die Firma die Lage aber noch und am Ende sind noch mehr Daten unwiderruflich gelöscht. Die/Der Auftraggeber:in macht die/den IT-Dienstleister:in alleine für den Schaden verantwortlich und fordert Schadenersatz. Die/der Dienstleister:in meldet den Sachverhalt ihrem/seinem Versicherer. Dieser beauftragt im Rahmen des passiven Rechtsschutzes eine:n Datenforensiker:in damit, den genauen Schadenhergang zu analysieren und zu ermitteln, welcher Schaden der/dem IT-Dienstleister:in zuzurechnen ist und welcher nicht. Am Ende zahlt die Versicherung die Schadenersatzforderung, die der/dem IT-Diensteister:in zuzurechnen ist.

Berufshaftpflicht und Rechtsschutz im Vergleich

Hier der Unterschied zwischen einer Berufshaftpflicht und einer Firmenrechtsschutz noch einmal im Überblick:

Grundsätzlich gilt: Eine Rechtsschutzversicherung ist eher aktiv ausgerichtet. Sie kommt zum Einsatz, wenn Sie gerichtlich jemanden vorgehen. Eine Berufshaftpflicht macht sich im Gegensatz dazu auch dann bezahlt, wenn jemand Sie in eine juristische Auseinandersetzung zwingt.

Aufgrund der genannten Ausschlüsse gilt daher für einen umfassenden Versicherungsschutz für Selbständige und Unternehmen: Eine Rechtsschutzversicherung ist eine wichtige Ergänzung zu einer Berufshaftpflicht, jedoch kein Ersatz! Wenn Sie beide Versicherungen abschließen, besteht keine Gefahr einer Über- oder Doppelversicherung.

Berufshaftpflicht mit passivem Rechtsschutz = optimale Absicherung

Ob Ihnen ein berufliches Missgeschick unterläuft oder Sie sich mit fragwürdigen Schadenersatzansprüchen konfrontiert sehen: Mit einer Berufshaftpflichtversicherung über exali sind Sie in beiden Fällen abgesichert. Die Rechtsschutz-Funktion (passiver Rechtsschutz) ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Im Schadenfall übernimmt die Versicherung die Kosten zur Klärung der Schuldfrage (zum Beispiel Anwalts-, Gerichts- oder Gutachterkosten) und bezahlt am Ende zusätzlich die berechtigte Schadenersatzsumme.

Haben Sie Fragen zum perfekten Versicherungsschutz für Ihr Business? Dann rufen Sie uns an! Bei exali gibt es weder Callcenter noch Warteschleife. Unsere Kundenbetreuer:innen sind von Montag bis Freitag unter +49 (0) 821 80 99 46 0 von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr für Sie da.